Als Dennis Daube 2020 zu Preußen Münster wechselte, setzten die Adlerträger auf dem Transfermarkt ein echtes Ausrufezeichen. Drei Jahre und 37 absolvierte Pflichtspiele später muss der Routinier seine Karriere verletzungsbedingt beenden. Der Schlussakt: ein ganz besonderer.
Im letzten Spiel der Münsteraner Meister-Saison hatte Trainer Sascha Hildmann beim Stand von 3:0 noch ein letztes Ass im Ärmel. Eines, das im Preußenstadion für eine Überraschung sorgte – und den 12.412 anwesenden Fans einen echten Gänsehautmoment bescherte.
Unter tosendem Applaus und stehenden Ovationen verlas Stadionsprecher Martin Kehrenberg in der 87. Spielminute den Namen, mit dem wohl die wenigsten gerechnet hatten.
Dennis Daube, der seit September 2021 mit den Folgen eines Kreuzbandrisses zu kämpfen hat, betrat tatsächlich noch einmal den Rasen im Preußenstadion. Der 33-Jährige, im ersten Durchgang noch in ziviler Kleidung auf der Haupttribüne unterwegs, wurde bei seiner Hereinnahme lautstark bejubelt und von den SCP-Spielern in einer großen Traube in Empfang genommen.
Damit konnte der Ex-Unioner doch noch seine letzten Minuten in dieser Spielzeit sammeln. Und gleichzeitig die letzten einer beachtlichen Karriere. Nach 270 Pflichtspielen, von denen er unter anderem 113 für den FC St. Pauli bestritt, war spätestens Samstagnachmittag klar, dass Daube seine Fußballschuhe an den Nagel hängen muss.
Hildmann bedauert Daube-Karriereende
Hildmann bewies mit der Hereinnahme Daubes echtes Fingerspitzengefühl – genauso wie das schwarz-weiß-grüne Publikum an der Hammer Straße. „Das war einfach eine ganz tolle Sache. Ich freue mich für ihn, weil er so gelitten hat. Er hat sich mit dem Preußen-Adler auf der Brust so schwer verletzt, dass er seine Karriere beenden muss“, zeigte sich der Erfolgstrainer wehmütig, mit Daube einen fußballerisch erfahrenen und menschlich überragenden Spieler zu verlieren.
Zugleich war Hildmann aber auch glücklich, Daube diesen letzten Moment geschenkt zu haben. „Er hat noch drei Pässe gespielt“, sagte der 51-Jährige mit einem breiten Lächeln auf den Lippen. Und der Meistermacher bestätigte, dass nur die wenigsten von dem allerletzten Daube-Tanz wussten. „Das war eine kleine Überraschung“ – mit einer maximalen Wirkung und ganz großen Emotionen. Auf dem Platz und auf den Rängen.